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StartseiteStudiumStudienaufbauVorklinik1. Semester

1. Semester

Im ersten Semester startet ihr in Jena direkt rein ins Programm der medizinischen Ausbildung. Auf dem Plan stehen neben den Grundlagen in Biologie, Chemie und Physik, in erster Linie die makroskopische Anatomie, parallel dazu Histologie. Außerdem erwartet euch noch die Medizinische Terminologie und in den Semesterferien Berufsfelderkundung.

Anatomie

Den Aufbau des menschlichen Körpers kennenzulernen, ist eines der Ziele in der Vorklinik. Die jenaer Anatomie verteilt die Themen auf drei Semester. Zu Beginn des ersten Semesters startet ihr mit der allgemeinen Anatomie und Embryologie. Später lernt ihr den Bewegungsapparat kennen und danach die inneren Organe.

Die Anatomie I bietet eine umfangreiche Vorlesung, die sich ausführlich mit den Prüfungsrelevanten Inhalten beschäfftigt. In den Seminaren werdet ihr das theoretische Wissen, sowie die Grundlagen zum Präparieren (s.u.) mit euren Seminarleiter:Innen besprechen und festigen. Es lohnt sich, diese Seminare vorzubereiten, damit ihr eure Fragen gleich passend zum Thema loswerden könnt.

Je nach Stundenplan beginnt gleich in der ersten Woche der Präparierkurs (in Studierendendeutsch „Präppen“, „Präp-Kurs“). Das ist eine echt spannende Sache, der ihr aber vermutlich anfangs – verständlicherweise – mitgemischten Gefühlen gegenüberstehen werdet. Aber keine Scheu, der erste Tag auf dem Präpariersaal war für uns alle sehr gewöhnungsbedürftig. Ein gutes Frühstück und ausreichend trinken vorher helfen euren Kreislauf weiter in Schwung zu halten. Packt vielleicht auch eine Extrapackung Traubenzucker ein für den Fall der Fälle. Aber keine Angst, ihr seid nicht allein. Eure Seminarleiter:Innen werden euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Außerdem hat jede Seminargruppe Präp-Tutor:Innen, die euch ebenfalls unterstützen.

Sicherlich fragt ihr euch, warum nicht das Lernen aus dem Atlas, die Vorlesungen und Seminare ausreichen. Warum auch noch auf den Präpsaal gehen? Ganz einfach: Jeder Mensch ist anders, und Atlas-Darstellungen sind idealisiert.
Zunächst werdet ihr bemerken, dass ein präparierter Körper sehr viel unaufgeräumter ist, als die schönen, ordentlichen Lehrbuchbilder. Wie ihr euch denken könnt, sind auch Arterien nicht rot markiert und die Venen auch nicht wirklich blau.
Wie diese Strukturen unterschieden werden können, lernt ihr am besten auf dem Präpsaal. Auch, dass jeder Mensch zwar eine ähnliche Anatomie hat(also jeder hat ein Herz, Lunge, etc.), aber sich viele Gewebe trotzdem relevant von Mensch zu Mensch unterscheiden können, wird einem meistens erst an den Körperspendern:Innen bewusst.

Wie läuft der Präpkurs jetzt während des Semesters ab?
Ihr bekommt jeder eine Region des Körpers zugeordnet (anfangs startet man gemäß den Vorlesungsthemen mit dem Bewegungsapparat, also z.B. mit dem Präparieren des Oberarms, Innere Organe folgen im weiteren Semesterverlauf).
Zunächst entfernt ihr die oberen Hautschichten und stellt oberflächliche Strukturen dar, z.B. Hautnerven. Danach werden tiefere Gewebe präpariert, wie beispielsweise Muskeln. Seid ihr fertig mit dem Präparieren der Region (=Präparat), werdet ihr im „Arbeitstestat“ euer Ergebnis den anderen eurer Seminargruppe vorstellen und müsst ein paar Fragen des Dozierenden beantworten. Aber auch hier keine Angst, nach mehreren Tagen präparieren, kennt ihr euer Gebiet in und auswendig.

Für das Präparieren braucht ihr einen weißen Kittel, Einmalhandschuhe und Präparier-Besteck. Ihr werdet im Rahmen unserer Studieneinführungstage die Möglichkeit haben diese von der SEG-Med zu erwerben.
Für die Testatkarte (=Karte, auf der das Bestehen eines Testats vermerkt wird), die Kennkarte (kennzeichnet euch als zugangsberechtigt) und die Leihkarte(=Pfand, den ihr für das Ausleihen von Präparaten hinterlegen müsst) braucht ihr außerdem noch drei Passbilder (nicht zwingend biometrisch).

Prüfungen

Prüfungen Es gibt im Verlauf des ersten Semesters drei große Testate an Studien-Präparaten, entsprechend der Themengebiete der Vorlesungen. Ihr werdet dabei jeweils in Kleingruppen (meist zu viert) mündlich geprüft. I.d.R. sind die Prüfer:Innen gleichzeitig eure Seminarleiter:Innen. Sie werden mit euren Seminargruppensprecher:Innen die Termine absprechen.
Vor den Testaten gibt es Repetitorien auf dem Präpsaal, bei denen ältere Studierende im Stationsbetrieb das Wichtigste zu den Testat-Themen nochmal zusammenfassen, Kontrollfragen stellen, sowie eure Fragen beantworten.
Am Ende des Semesters erwartet euch eine schriftliche Multiple Choice (MC) Klausur. MC bedeutet, dass unter fünf Antwortmöglichkeiten max. eine Antwort richtig ist und ihr fürs Falschkreuzen keine Minuspunkte bekommt!

Links

Institut für Anatomie I -> Hier findet ihr:  Vorlesungsplan, Präparieranweisung, Spindverteilung, Seminarinhalte, Scheinvergabeordnung und vieles mehr…

Weiteres findet ihr aber auch bei DOSIS und Moodle

Histologie

Veranstaltungen

Die Vorlesungen zur Histologie beginnen erst später (ca. Ende November). Ihr findet sie auf dem Stundenplan eingegliedert in die Vorlesungen zur Anatomie. Wörtlich übersetzt heißt Histologie Gewebelehre. Das erste Semester behandelt die allgemeinen Grundlagen (Aufbau von Zellen und spezialisierten Zellverbänden). Betrachtet werden ausschließlich Präparate von gesunden Organen – auch in den folgenden zwei Semestern. Auf die pathologischen Histo-Kurse dürft ihr euch erst in der Klinik freuen. In den Mikroskopierkursen (ca. ab Anfang Dezember) lernt ihr den Umgang mit dem Mikroskop und betrachtet Präparate zum jeweiligen Themengebiet. In den Kursen besteht Anwesenheitspflicht. Während der Coronapandemie hat sich der „digitale Histokasten“ als effizientes Werkzeug zur Vermittlung histologischer Inhalte etabliert. Hier sind alle Präparate des Mikroskopierkurses digital hinterlegt und z.T. beschriftet. Die dort verhandenen Kurstage können wir sehr für die Prüfungsvorbereitung empfehlen.

Prüfungen

Im Laufe des Semesters finden mehrere Lernfortschrittskontrollen statt, die zwar verpflichtend sind, aber nicht in die Benotung eingehen. Am Ende des Semesters erwartet euch eine Abschlussklausur mit MC und Freitextfragen.

Links

Institut für Anatomie II -> Hier findet ihr eine Vorlesungsübersicht, Platzverteilung und den Kursplan.

Physik

Veranstaltungen

Zur Physik gibt es eine Vorlesung von einem unserer engagiertesten Profs. Er führt euch wunderbar und wirklich unterhaltsam durch die, für eine/n Mediziner:In relevanten, physikalischen Grundlagen zur Mechanik, Elektro- und Thermodynamik, Optik und Strahlentheorie. Nebenher gibt es alle zwei Wochen ein Physik-Praktikum. Hier werdet ihr, meistens unter Betreuung von Physikstudierenden, verschiedene physikalische Versuche (insgesamt sechs) durchführen und protokollieren müssen. Die Versuche sind leider nicht parallel zur Vorlesung, sowie teilweise stark theoretisiert und für Physikunwissende zu Beginn etwas schwer zu verstehen – lest euch vielleicht zunächst den Inhalt der Versuchsanleitung einmal durch, damit ihr wisst worum es geht. Schnappt euch dann ein gutes Physik-Buch (z.B. aus der Bibliothek) und macht euch damit nochmal über die Grundlagen her – danach sieht die Versuchsanleitung vielleicht schon gar nicht mehr ganz so arg kompliziert aus und der Versuch wird sogar interessant. Mit ein bisschen Vorbereitung werdet ihr also auch das gut meistern können! Und ihr werdet euch wundern, wie oft ihr später über dieses Wissen noch stolpert. In den Protokollen wünschen die Physiker:Innen eine vollständige Ausführung – auch von Versuchsaufbau und Durchführung, sowie eine vollständige Fehleranalyse. Nervt dazu im Zweifelsfall eure Betreuenden. Zusätzlich hilfreich für das Verstehen des Stoffes sind auch die wöchentlich stattfindenden Tutorien, meist durchgeführt von Physik-Lehramtsstudierenden, in denen ihr all eure Fragen loswerden könnt.

Prüfungen

Im Praktikum müsst ihr drei Kolloquien (das sind kleine mündliche Mini-Prüfungen), i.d.R. jedes zweite Praktikum, bestehen. Häufig werden auch sogenannte Antestate durchgeführt, mit denen die Betreuenden testen wollen, ob ihr euch auf das Praktikum vorbereitet habt. Am Ende des Semesters folgt eine schriftliche MC-Klausur auf Basis der Vorlesung. Zur Vorbereitung werden Tutorien und Probefragen – die legendären 100 Fragen – angeboten.

Links

Informationen zum Praktikum

Chemie

Veranstaltungen

In der Vorlesung werden zunächst die Grundlagen der anorganischen Chemie, d.h. Struktur und Aufbau der Materie, allgemeine chemische Reaktionen und Energetik behandelt. Das Skript zur Vorlesung findet ihr auf der Internetseite. Danach folgt die organische Chemie: Struktur, Eigenschaften und Reaktionen organischer Verbindungen und Biomoleküle. Parallel wird die Theorie in einem wöchentlichen Seminar mit festem Seminarleiter besprochen. Zur Vorbereitung gibt es Übungsaufgaben. In den Semesterferien nach Ende des ersten Semesters findet ein Blockpraktikum statt. Die Gruppeneinteilung findet ihr im Voraus auf der Seite des Studiendekanats. Das Praktikum geht über fünf Tage und beinhaltet dementsprechend fünf Versuche, in denen ihr in Zweiergruppen arbeitet. Ihr müsst die Versuchsergebnisse protokollieren – dabei reicht es Beobachtungen und Versuchsergebnis festzuhalten, sowie die gestellten Fragen zum Versuch zu beantworten. Vergesst nicht, den Nachweiszettel vom Betreuer abzeichnen zu lassen. Falls darüber hinaus noch Fragen oder Probleme bestehen, habt ihr die Möglichkeit zur Teilnahme an Repetitorien.

Wenn organisatorische Schwierigkeiten z.B. mit dem Seminarleiter aufkommen, wendet euch am besten immer direkt an Dr. Koschella. Er ist wirklich nett und bemüht, euch zu helfen.

Prüfungen

In den Seminaren wird jeweils am Ende ein so genannter Quickie geschrieben – das sind kleine Mini-Tests bestehend aus MC-Fragen zum jeweiligen Seminarthema. Diese Tests dienen v.a. der Selbstkontrolle und werden nicht benotet. Am Semesterende findet eine schriftliche MC-Klausur statt. Auch während des Praktikums solltet ihr den Stoff mit den entsprechenden Grundlagen aus der Vorlesung verstanden und parat haben, denn es gilt zwei mündliche Kolloquien zu bestehen. Man wird i.d.R. ohne Vorankündigung zu viert von einem Betreuer zur Seite genommen und zum gesamten Vorlesungsstoff ausgefragt. Das Ergebnis sowie die Protokolle werden benotet.

Links

Materialien und Informationen

Biologie

Veranstaltungen         

Biologie umfasst die allgemeine Zelllehre, Genetik und Grundlagen zur Mikrobiologie und Ökologie. Die Vorlesung wird von verschiedenen Dozierenden des Institutes für Humangenetik gehalten. Einen Großteil der Themen werdet ihr in Biochemie und Mikrobiologie später wieder begegnen. Es ist also primär wichtig, dass ihr die Grundlagen verstanden habt! Außerdem gibt es ein Praktikum mit 9 Versuchen, die auf das 1. und 2. Semester aufgeteilt sind. Ihr werdet viel mikroskopieren, viele Erreger zeichnen und unter anderen eure Blutgruppe bestimmen.

Prüfungen

Eine schriftliche MC-Klausur zur Vorlesung wartet zum Semesterende auf euch. Wichtig: Habt ihr diese nicht bestanden, könnt ihr trotzdem am Praktikum teilnehmen!

Links              

Vorlesungsskripte
Material zum Praktikum

Medizinische Terminologie

Veranstaltungen

Medizinische Terminologie meint ein wöchentliches Seminar (nicht vom Stundenplan verwirren lassen, hier steht „Praktikum“) zu den Grundlagen der lateinischen Sprache speziell für den Mediziner. In Jena müssen hier alle durch – auch diejenigen, welche das Latinum schon mit Bravour erworben haben!

Für Nicht-Lateiner:Innen: Ihr lernt hier Konjugieren und Deklinieren der lateinischen Begriffe, sowie ein Grundvokabular zu den relevanten anatomischen Begriffen. Auch wenn es euch am Anfang nicht so vorkommen wird – das Erlernen ist sinnvoll. So kommt man z.B. schnell hinter das Baukastenprinzip medizinischer Begriff, wodurch diese deutlich leichter zu lernen sind.

Prüfungen

Eine schriftliche Klausur vor Weihnachten, oder für die Latein-Kenner vorgezogen ca. Anfang November.

Berufsfelderkundung

Veranstaltungen

BFE dient dem Kennenlernen der ärztlichen Tätigkeitsfelder und der späteren Möglichkeiten des medizinischen Berufes. Sie umfasst im 1. Semester eine Reihe von informativen Vorlesungen (im Plan als „Gastvorlesungen“ gekennzeichnet). Bis zum Ende des 2. Semesters müsst ihr euch zu verschiedene Kurzpraktika anmelden und durchführen.

Achtet auf die Unterscheidung zwischen internen Praktika (Praktikum an Einrichtungen des Uniklinikums Jena, Einschreibung über DOSIS) und externen Praktika, sowie die Vorgaben dazu. Außerdem müsst ihr auf mindestens 18h kommen, um euren Schein zu bekommen.

Prüfungen

Eine Prüfung gibt es nicht. Nur den ausgefüllten Nachweiszettel, den ihr im Institut für Medizinische Psychologie in der Stoystr. i.d.R. bis Ende September, d.h. Ende des 2. FS, abgeben müsst.

Links

Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie -> Hier findet ihr Informationen zum Ablauf und Unterlagen

Einführung in die klinische Medizin

EKM-Veranstaltungen bieten euch einen ersten Einblick in die klinische Medizin, wobei ihr mehr oder weniger selbst bestimmen könnt, wie ihr eure Stunden sammelt. Es gibt neben einigen Pflichtvorlesungen im 1. und 4. Semester, wie zum Beispiel der SkillsLab Kurs „Händehygiene“, jedes Semester eine Auswahl verschiedener Veranstaltungen in unterschiedlichen Formaten. Im 4. Semester müssen außerdem 2 Patientenvorstellungen besucht werden (Einschreibung über DOSIS).

Ansonsten habt ihr 4 Semester Zeit, die restlichen 23 Stunden zu füllen, in dem ihr euch über Dosis einwählt. Teilweise werden auch Veranstaltungen in der vorlesungsfreien Zeit angeboten. Denkt immer daran, eure Veranstaltung in den Stundenzettel einzutragen. Dieser ist auf der Seite des Dekanats zu finden und wird am Ende des 4. Semesters eingesammelt.

Unser Tipp an euch ist, sich nicht zu viel Stress im 1. Semester mit dem Sammeln der Stunden zu machen. Man hat genügend Zeit in späteren Semestern und kommt immer auf seine Stunden.